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Eketorp - Ringburg

(auf Öland)


Torrekonstruktion.von.Eketorp.II

Ebenfalls auf Öland befindet sich die eisenzeitliche Ringanlage Eketorp. Sie ist bisher die einzige, die vollständig ergraben wurde. Insgesamt konnten bei den archäologischen Forschungsarbeiten von 1964-1974 drei Besiedlungsphasen ermittelt werden, die man mit Eketorp I-III bezeichnet.

Eketorp I (300 n. Chr.): Um 300 n. Chr. wurde die Siedlung gegründet. Aus Kalkstein errichtete man einen kreisförmigen Wall mit einem Innendurchmesser von 57,0m. An der Mauer entlang waren dazu 21 dreischiffige Hallenhäuser radial angeordnet. Nur ein Tor im SW führte auf den freien Innenplatz. Allerdings bewohnte man die Burg in den ersten 100 Jahren ihres Bestehens nur zeitweilig.

Eketorp II (400 - 700 n. Chr.): Ungefähr im 4. Jh. begann man ein weit größeres Areal von 5000m² mit einer Steinmauer zu umfrieden. Drei Tore führten damals in das Innere der Sied-lung. An der Innenseite der Ringmauer und im Zentrum befanden sich 53 Gebäude, Eketorp, Grundriß Phase II die wie die Umfassungsmauer aus Kalkbruchsteinen errichtet wurden. Für die Trinkwasserversorgung diente lediglich ein Brunnen. Im wesentlichen war die Burg von einem bäuerlichen Charakter geprägt. In etwa 12 Höfen, welche jeweils aus einem Wohnhaus, einem Viehstall und Neben-gebäuden bestanden, lebten zwischen 150 und 200 Personen. Es wurden Schafe, Rinder, Schweine und Pferde gehalten. Neben der Viehzucht betrieb man die Landwirtschaft. Zu den Nutzpflanzen gehörten vorrangig Gerste, Weizen, Roggen und Hafer. Die Jagd und der Fisch-fang ergänzten das Speiseangebot. Einfache Bronzegegenstände sowie Eisenwerkzeuge und -waffen zeugen von einem Schmiedehandwerk. Um 700 wurde Eketorp II aufgegeben und nur noch gelegentlich als Fluchtburg genutzt.

Eketorp III (1000 - 1200 n. Chr.): Erst in der späteren Wikingerzeit, um 1000, kam es wieder zur Neubesiedelung; diesmal aber in einem weit Rekonstruktion.von.Eketorp.II kleineren Rahmen. Die Umfassungsmauer wurde durch einen äußeren Verteidigungsring erweitert und die Steinhäuser durch kleinere rechteckige Holzbauten ersetzt. Zwischen der Burg und dem vorgelagerten Wall befanden sich Werkstätten. Womöglich stationierte man hier eine Garnision zur Sicherung des Südteils der Insel vor Angriffen von der See her. In dieser Zeit entwickelte sich Eketorp III auch zu einem Handelszentrum mit beträchtlichem Wohlstand. Eine wikingerzeitliche Stadt entstand allerdings nicht aus der Anlage. Im 12. Jh. endete die Besiedlung.

Das heutige Freilichtmuseum Eketorp wurde auf der Grundlage der Fundamente von Eketorp II rekonstruiert. Im Sommer werden den Besucher das Töpfer- und Schmiedehandwerk durch Vorführungen näher gebracht.



Karin Schwerdtfeger