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Sie mit dem Mauszeiger über das Bild und lassen Sie sich die eimgezeichneten
Befunde erklären. |
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Während
der Kampagne 2002 wurde ein 50 x 10 m großer Schnitt im Südosten
der Grabenanlage, unmittelbar nördlich des SO-Tores untersucht. Hier
ließ die Geomagnetik eine sehr gute Befunderhaltung erwarten. Die
Grabungsfläche wurde aus grabungstechnischen und didaktischen Gründen
in 5 x 5 m große Sektoren unterteilt und dokumentiert.Nach Abtragen
des Oberbodens zeichnete sich der Kreisgraben in Farbe und Konsistenz
deutlich im eiszeitlichen Schotteruntergrund ab. Das NO-SW verlaufende,
1,50 m breite Grabensegment war auf der gesamten Schnittbreite zu sehen.
Westlich wurde es von zwei parallel verlaufenden Gräbchen von ca.
0,30 – 0,40 m Breite begleitet. |
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Die
Querprofile durch die Grabenfüllung zeigten eine trichterförmige
Abgrabung, die sich ab etwa 1,00 m Tiefe zu einem 0,30 m breiten Graben
mit senkrechten Wänden verengte. Die Sohle wies – wie das Längsprofil
erkennen ließ – in ca. 1,50 m Tiefe einen geraden Verlauf
auf. Die Füllung war im unteren Teil gebändert, was auf abwechselndes
natürliches Einschwemmen bzw. –wehen von hellem Löß
und humosem Material zurückzuführen ist. Die oberen Füllschichten
waren hingegen deutlich homogener. |
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Östlich
des Erdwerkes zog ein mehrere Pfostenreihen eines Langhaus in die Grabungsfläche.
Das eventuell vierschiffige Haus wurde Holzpfosten und lehmverstrichenen
Flechtwerkwänden gebaut. Die Kulturzugehörigkeit ist unklar. |
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Vor der südlichen
Längswand wurde jedoch eine Kinderbestattung der Kultur mit Linienbandkeramik
entdeckt (ca. 5400 v.Chr.). Dem auf der linken Körperseite in Hockerstellung
bestatteten, etwa 1-2 jährigen Kind waren zwei Gefäße
beigegeben. Eines war unverziert und lagerungsbedingt zerbrochen. Das
andere Gefäß ist vollständig erhalten und weist eine bisher
für diese Kultur nicht belegte Verzierungskombination auf. Neben
den typischen kurvolinearen bzw. spiralförmigen, eingeritzten und
mit Einstichen gefüllten Bändern, befindet sich, von vier Ösen
begrenzt, auf einem Viertel des Umfanges eine singuläre Verzierung,
die ein komplexes System gleichschenkliger Dreiecken wiedergibt. Anhand
der Gefäßform, -verzierung und -magerung ist eine Datierung
in die ältere Linearbandkeramik möglich. |
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Reste einer
weiteren Bestattung wurden an der SW-Seite des Grabens, innerhalb der
Verfüllung einer unmittelbar am inneren Palisadengräbchen gelegenen
Grube freigelegt und dokumentiert. Die unvollständige Erhaltung des
Skelettes und einzelne aus dem anatomischen Verbund gelöste Skelettelemente
lässt bei der Deutung sowohl an ein eventuell bereits alt gestörtes
Grab mit sekundär verlagerten Knochen, eine regellose Niederlegung
eines Toten oder eine sogenannte „Sonderbestattung“ einzelner
Skelettelemente denken. In der Nähe des Skelettes fanden sich lediglich
eine Pfeilspitze und Ockerspuren. |
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Die bisher
geborgenen archäologischen Funde sind zwar nicht sehr umfangreich,
jedoch lassen sich vor allem einzelne verzierte Scherben chronologische
gut einordnen. Sowohl die Füllschichten der untersuchten Gruben wie
auch des Kreisgrabens gehören demnach in die ältere Stichbandkeramik
(etwa zweite Hälfte des 5. Jahrtausends v. Chr.). Die Hausbefunde
und die Kinderbestattung sind hingegen älter und stammen aus einer
älteren Phase der vorangehenden Linearbandkeramik. Die zweite Bestattung
im Innern des Erdwerkes kann derzeit noch nicht genau datiert werden.
Sie wird jedoch weder von jüngeren Befunden gestört, noch stört
sie selber ältere. |
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Die Ausgrabungen
in der Kreisgrabenanlage von Goseck werden im Sommer 2003 fortgesetzt
werden. Längerfristig planen wir, die gesamte Anlage aber auch das
sie umgebende Siedlungsareal vollständig systematisch freizulegen
und zu untersuchen, um damit ein komplettes Bild über Entstehung
und Funktion derartiger Erdwerke zu erhalten. Die nächsten Kampagnen
sollen durch intensive Flurbegehungen der gesamten Mikroregion von Goseck
und paläobotanische, archäozoologische und bodenkundliche Analysen
ergänzt werden. |
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Fund Kampagne 2002 | |
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